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Kölnische Rundschau: Über die Schönheit der Logik

Kölnische Rundschau

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Von Gesime Wiemer. Die aktuelle Mathematik will nicht nur im Alltag nützlich, sondern auch elegant sein. Moderne Apps machen den Spaß an der Mathematik deutlich. Dabei wird die Theorielastigkeit abgelegt und die Schönheit rückt ins Zentrum.

News from Jan 22, 2015

Mathematiker sind in der Regel Analytiker, die komplizierte Probleme knacken. Ganz anders als Künstler, denen es nicht um den Alltagsnutzen ihrer Werke geht. Doch immer wieder haben sich Künstler Anregungen in der Mathematik geholt, etwa Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer oder M. C. Escher. Heute eröffnet der Computer ganz andere Möglichkeiten zu Visualisierungen.

Konrad Polthier, Mathematik-Professor an der Freien Universität Berlin, nutzt diese Möglichkeiten intensiv. "Früher ging es bei der Mathematik immer darum, ganz konkrete Probleme des Alltags zu lösen", sagt er. "So hat Archimedes die Flugbahnen von Kanonenkugeln berechnet, und der große Mathematiker Carl Friedrich Gauß hat im 19. Jahrhundert das Königreich Hannover vermessen." Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hätten sich die Mathematiker dann auf fundamentale mathematische Theorien besonnen. Sie machten sich bewusst von der Anschauung frei und leiteten die ganze mathematische Theorie aus einigen wenigen definierten Axiomen her. Nur so konnten sie sicher sein, dass das Gedankengebäude keine Lücken hat und es ohne Begründungen wie "das sieht man doch" auskommt. Die Anschauung kann einen nämlich auch ganz schnell zu falschen Schlüssen verleiten. [...]

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