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HCC Talk: Astrid Mager | Algorithmische Imaginationen - Visionen und Werte in der Gestaltung von Suchmaschinen

News from Apr 12, 2018

Am 19.04.2018, 14 Uhr (c.t.) wird Wissenschafts- und Technikforscherin Astrid Mager einen Gastvortrag zu "Algorithmische Imaginationen - Visionen und Werte in der Gestaltung von Suchmaschinen" halten.

Der Vortrag wird in Raum SR 049 in der Takustr. 9 gehalten.

Abstract: Suchmaschinen sind nicht frei von gesellschaftlichen Normen, Werten und Ideologien. Welche Visionen und Werte nehmen Einfluss auf die Gestaltung und Regulierung von Suchmaschinen speziell im europäischen Kontext? Das Projekt „Algorithmische Imaginationen“ geht dieser Frage nach.
Bing, Google & Yahoo werden von amerikanischen Technologie-Konzernen betrieben. Große universale Suchmaschinen generieren Profite mittels personalisierter Werbung. In Europa hält Google einen Marktanteil von über 90% und dominiert dadurch den Suchmaschinen-Markt. Ein Grund dafür ist sein innovativer PageRank-Algorithmus, aber auch sein lukratives Geschäftsmodell, das auf „Datenhandel“ basiert. Googles Algorithmus stand zunächst für Innovation und Objektivität. Das anfangs positive Bild wird zunehmend durch Diskussionen über User-Überwachung, Kommerzialisierung von Netzinformation und Filter-Blasen getrübt. Nicht zuletzt seit der NSA-Affäre sind profitorientierte Suchmaschinenbetreiber in Kritik geraten. Diese Entwicklungen zeigen, dass Suchmaschinen nicht frei von gesellschaftlichen Werten, politischen Visionen und Ideologien sind. Und genau diese Ideologien und Werte stehen im Zentrum des Vortrags. Beleuchtet werden dabei große Universalsuchmaschinen (Google), als auch alternative Suchmaschinen und deren Visionen und normative Ausrichtungen.

Astrid Mager ist Wissenschafts- und Technikforscherin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Internet und Gesellschaft – dazu gehören z.B. Suchmaschinenpolitik, Algorithmen und Privacy-Aspekte, Internet Governance, kritische Theorie, sowie digitale Methoden vor dem Hintergrund der Wissenschafts- und Technikforschung und der Technikfolgenabschätzung. Sie studierte Soziologie und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Von 2004 bis 2009 arbeitete und lehrte sie am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Wien. 2010 schloss sie dort ihr Doktorat zum Thema Internet als Quelle für Gesundheitsinformationen ab. Von 2010 bis 2012 forschte sie im Rahmen ihres Postdoc-Stipendiums zu Suchmaschinen und Ideologien des Algorithmus am HUMlab, Umeå University, in Schweden. Seit März 2012 ist sie Post-Doc am Institut für Technikfolgen-Abschätzung, Österreichische Akademie der Wissenschaften. Dort leitete sie zunächst das Projekt „Glokale Suche – Suchtechnologie an der Schnittstelle von globalem Kapitalismus und lokalen sozio-politischen Kulturen" (OeNB). Seit November 2016 ist sie Projektleiterin des FWF Projekts "Algorithmische Imaginationen. Visionen und Werte in der Gestaltung von Suchmaschinen" (Elise Richter Programm ). Darüber hinaus unterrichtet sie am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Uni Wien, als externe Lektorin und ist Mitherausgeberin des referierten open-access journals "Momentum Quarterly - Zeitschrift für Sozialen Fortschritt". Derzeit absolviert sie einen Forschungsaufenthalt am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin.

Weitere Infos: https://www.oeaw.ac.at/ita/de/projekte/algorithmische-imaginationen/ueberblick/ und http://www.astridmager.net/

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