Konrad Krug studierte Mathematik an der FU Berlin und an der Universität Münster und schloss dort 2022 sein Masterstudium ab. Heute arbeitet er als Pressereferent am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München.

Haben Sie promoviert? Warum? Warum nicht?

Nein, promoviert habe ich nicht. Ich habe spätestens im Verlauf meiner Masterarbeit gemerkt, dass ich lieber über Wissenschaft schreibe als sie zu betreiben. Zu dem Zeitpunkt war ich als freier Journalist für die Deutsche Mathematiker-Vereinigung tätig, für die ich zuvor als studentische Hilfskraft gearbeitet habe. Heute bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung, wenngleich ich hin und wieder darüber nachdenke, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich eine Karriere als Forscher eingeschlagen hätte.

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?

Das analytische Denken, das ich mir im Mathestudium angeeignet habe, hilft ungemein beim Texten. Worauf will ich mit einem Text hinaus, was ist wichtig, was ist unwichtig – und wie strukturiert man die Geschichte, die man erzählen will? Das sind Fragen, bei denen ein Mathematikstudium überraschend nützlich ist – auch (und gerade) dann, wenn der Text überhaupt nichts mit Mathe zu tun hat.

Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt? 

Auslandssemester! Ich habe kein Auslandssemester gemacht und ärgere mich bis heute darüber, dass ich diese Chance nicht wahrgenommen habe. Es wird nie wieder so einfach, in einem anderen Land zu leben, wie während des Studiums.

Wieso haben Sie sich für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit entschieden?

Ganz einfach: Mir macht meine Arbeit viel Spaß! Man eignet sich ständig Neues Wissen an, trifft auf viele spannende Charaktere aus Wissenschaft und Wissenschaftsmanagement und lernt Forschung aus einer ganz besonderen Perspektive kennen: Nämlich zwischen Akademie und Öffentlichkeit.

Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?

Keine– …und das meine ich so wie ich es sage. Wollt ihr bereits vor dem Abschluss an eurer Karriere feilen, super, macht das gerne. Wenn ihr aber noch nicht wisst, was ihr eigentlich wollt, eine Auszeit braucht oder Stricken lernen wollt: auch okay! Das Leben ist zu kostbar um ständig dem Druck nachgeben zu müssen, den vermeintlich besten nächsten Schritt im Voraus geplant zu haben.