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Lam-Ha Ly - Forensikerin in DNA-Analytik

Ly-Lam Ha

Ly-Lam Ha
Bildquelle: © Ausserhofer

Lam-Ha Ly stutdierte Bioinformatik an der FU Berlin und schloss dort 2016 ihre Promotion ab. Heute ist sie als Forensikerin in der DNA-Analytik tätig.

Haben Sie promoviert? Warum? Warum nicht?
Obwohl ich es mir zu Beginn meiner Studiumszeit  nicht vorstellen konnte, habe ich am Ende doch promoviert. Während meines Studiums habe ich viele verschiedene Forschungsfelder abdecken können, sodass ich ein ganz klares Bild hatte, worin mein Forschungsinteresse bestand. Da die Promotion einem genug Flexibilität bietet, um das Interesse zu vertiefen und einen Forschungsbereich so richtig im Detail zu erkunden, habe ich mich dazu entschlossen die Promotion zu machen.
Wenn ja, war es rückblickend für Sie sinnvoll zu promovieren?
Für mich war es total sinnvoll zu promovieren. Es war wie ein Sandkasten, in dem man sich austoben konnte. Viele Analysen und Ergebnisse führten dabei ins Leere, aber andere führten wieder zu interessanten Fragestellungen. So hangelt man sich dann voran und mit etwas Glück kommt dabei eine Doktorarbeit heraus. Außerdem habe ich in der Promotionszeit auch mein erstes Kind bekommen und konnte durch meine bioinformatische Tätigkeit auch gut von zu Hause aus arbeiten. Abgesehen von den persönlichen Gründen ist das natürlich auch von finanziellen Mitteln und wie familienfreundlich das Institut und die Arbeitsgruppe aufgestellt sind, abhängig. Aber für mich war das definitiv der richtige Weg.
Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?
Ich hätte nicht gedacht, dass das generelle Kommunizieren und Präsentatieren so wichtig sind. Das habe ich in meinem Studium und während der Promotion erkannt und immer weiter ausgebaut. Das brauche ich bis heute noch als Teil meiner Tätigkeit als Sachverständige, wenn ich Gutachten, die auf einer statistischen Auswertung basieren, vor Gericht vertreten muss. 
Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt?
Bereits während des Studiums habe ich mir Zeit für genau solche Skills genommen und dabei auch eine längere Studienzeit in Kauf genommen. Ich empfand es als viel wichtiger, studiumsbezogene Werkstudentenjobs anzunehmen oder auch Auslandspraktika zu absolvieren, bei denen ich mich sprachlich als auch fachlich weiterentwickeln konnte, als in der Regelstudienzeit zu studieren. Das ermöglicht einem einerseits praxisnahe Anwendungen, aber auch ein bereits gut aufgestelltes Netzwerk für die Zeit nach dem Studium. 
Wieso haben Sie sich für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit entschieden?
Aus Neugierde habe ich mich beworben und das Team ist so cool, dass ich geblieben bin. 
Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?
Man ist nie wieder Student. Die Zeit ist zwar sehr intensiv, aber auch das geht zu Ende. Und lieber ein paar Softskills und Praktika mehr auf dem Weg mitnehmen als zu wenig.