Springe direkt zu Inhalt

Marian Moldenhauer - wissenschaftliche Beratung

Bild: privat

Bild: privat

Marian Moldenhauer studierte Technomathematik an der TU Berlin und promovierte 2021 an der FU Berlin in Mathematik. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Berater beim Projektträger VDI/VDE-IT tätig.

Haben Sie promoviert? Warum? Warum nicht?
Ja, ich habe promoviert. Nach dem Studium wollte ich gerne das Gelernte aus dem Studium direkt anwenden. Außerdem konnte ich während der Promotion für mich selbst feststellen, ob ich nach dem Abschluss als Postdoc diesen Weg weiterverfolge, an die Schule gehen oder als Dozent arbeiten möchte oder doch etwas Anderes in der Wirtschaft.

Wenn ja, war es rückblickend für Sie sinnvoll zu promovieren?
Für mich persönlich war es sinnvoll zu promovieren, da ich hier gelernt habe, mich konzentriert in Fachthemen zu vertiefen, neue Verfahren und Anwendungen zu entwickeln, zu prüfen, Fehler zu suchen und zu finden. Damit gehen die Softskills der Beharrlichkeit und das zügige Überblicken von Fachthemen für mich einher.

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?
Ich finde es gut, dass man trotz eigenem oder fremdem Kenntnisstand kritisch hinterfragt. Einerseits kann man so seine eigene Position stärken, andererseits ist es wichtig zu erkennen, dass man nicht zwingend immer alle Tatsachen, Fakten und Wahrheiten kannte oder berücksichtigt hat. Das wiederum führt zu einer gewissen Bodenständigkeit, die es einem erlaubt, mit verschiedenen Menschen auf Augenhöhe zu sprechen.

Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt?
Auslandserfahrungen sind wichtig und sehr zu empfehlen. Mir persönlich hätten sicher noch ein, zwei Praktika gut getan. Da ich spracheninteressiert bin, war ich an der TU Berlin zu Anfang meines Studiums sehr enttäuscht, dass ich Spanisch nicht als bewertetes Nebenfach einbringen konnte. Ein Latex- und Matlab-Kurs haben mir dafür jeweils gut getan. Auch hätte ich gerne neben Java schon Python und C++ gelernt gehabt.

Wieso haben Sie sich für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit entschieden?
Mir war die befristete Projektanstellung zu unsicher und ein zu großer Stressfaktor. Daher wollte ich aus dem direkten Wissenschaftsbetrieb raus. Auf der anderen Seite war und bin ich der Wissenschaft verbunden. Ich wollte gerne daran mitwirken, dass gute Wissenschaft betrieben werden kann, dass den gesetzlichen und administrativen Anforderungen entsprochen wird, aber andererseits auch den Wissenschaftlern ermöglichen, sich primär auf ihre Forschung zu konzentrieren und nicht aufwändig Bürokratie um der Bürokratie Willen zu betreiben. Daher ist mir ein pragmatischer sowie verbindlicher Umgang wichtig, der auch sehr geschätzt wird.
Gleichzeitig erlaubt mir diese Arbeitsstelle, am Zahn der Zeit zu bleiben und zu verfolgen, was aktuell in verschiedenen Projekten in Deutschland und Europa erforscht wird. Das ist und bleibt spannend!

Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?
Wenn ihr mit den Studieninhalten, den Hausaufgaben und den Abschlussarbeiten gut zurecht kamt - oder wenn ihr betreuende Personen habt (Professor*innen, Dozent*innen, Tutor*innen etc.), die euch das nahe legen, dann zieht gerne eine Promotion in Betracht. Da das viel Arbeit und Aufwand bedeutet, seht davon ab, das parallel zu einem Job zu machen.
Solltet ihr schon sicher wissen, dass ihr nach Studienabschluss die Universität verlasst, macht vorher schon bei ein, zwei Firmen ein Praktikum, um einen ersten Einblick zu erhalten und euch eine fundierte Meinung zu bilden, in welche Richtung es für euch weitergehen kann. Diese eigene Meinung überzeugt in Vorstellungsgesprächen und sollte eure Selbstsicherheit steigern.