André-Alexander Zepernick - Doktorand (Mathematik)
André-Alexander Zepernick studierte Mathematik an der FU Berlin und schloss dort 2023 sein Masterstudium ab. Seitdem arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG "Numerische Analysis und Stochastik" an der FU mit dem Ziel, dort zu promovieren.
Warum hast du dich für eine Promotion entschieden?
Der Reiz einer Promotion lag für mich vor allem in der persönlichen Herausforderung. Schon das Mathematikstudium habe ich als Chance gesehen, mich an meine Grenzen zu bringen und mich fachlich wie persönlich weiterzuentwickeln. Die Promotion erschien mir daher als sinnvolle Fortsetzung. Besonders die Möglichkeit, in meiner Tätigkeit Lehre und Forschung zu verbinden, war eine zusätzliche Motivation. Während meines Studiums arbeitete ich nebenher an einer Schule; schon dort bereitete mir das Unterrichten große Freude. Dies auf Universitätsniveau fortzusetzen, empfand ich als spannende Aufgabe.
Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten hast du im Studium erworben, von denen du nicht gedacht hättest, dass du sie einmal brauchen wirst?
Natürlich spielen die fachlichen Inhalte, die man sich im Studium aneignet, auch in der Promotion eine Rolle – das liegt auf der Hand. Als noch wichtiger hat sich jedoch die Fähigkeit erwiesen, Mathematik angemessen zu kommunizieren. Besonders das Vortragen vor Gruppen und das Präsentieren mathematischer Sachverhalte sind zentrale Kompetenzen, die ich im Studium erworben habe und nun auf Konferenzen sowie in Seminaren häufig einsetzen muss.
Was hättest du gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt?
Ich hätte sehr gern mehr Zeit in das Erlernen von Programmiersprachen investiert. Die Notwendigkeit, etwas programmieren zu müssen, ergibt sich in meinen Projekten häufiger, als ich zuvor erwartet hatte. Dadurch musste ich vieles nachträglich aufholen. Auch hätte ich sehr gerne mehr Auslandserfahrungen während des Studiums gesammelt.
Welche Empfehlungen hast du für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?
Ich würde jedem empfehlen, seinen Interessen zu folgen, auf das Bauchgefühl zu hören und gelegentlich Risiken einzugehen. Ich selbst halte mich auch nicht immer an diesen Rat, und mir ist bewusst, dass viele heute stark auf Sicherheit bedacht sind und einen festen Plan vor Augen haben wollen. Dennoch habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder gemerkt, welch wichtige Rolle Begeisterung im Beruf und im Alltag spielt und dass die Gelegenheiten, Neues auszuprobieren und den Blick in andere Richtungen zu werfen, seltener werden.
Hast du eine Idee, wie es für dich nach der Promotion weitergehen kann?
Sehr gern würde ich zunächst als Postdoc in der Wissenschaft bleiben und an der Schnittstelle zwischen Numerik und Stochastik weiterarbeiten. Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, eine Stelle außerhalb Deutschlands zu suchen, um mehr Auslandserfahrung zu sammeln und mein wissenschaftliches Netzwerk weiter auszubauen. Ansonsten habe ich bisher noch keine weiteren Pläne für die Zeit nach der Promotion.
