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Elen Niedermeyer - Software Developer bei der BVG

Bild: privat

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Elen Niedermeyer studierte Informatik an der FU Berlin und schloss dort 2022 ihr Masterstudium ab. Derzeit arbeitet sie als Software Developer bei der BVG.

Haben Sie promoviert? Warum? Warum nicht?
Nein. Obwohl ich das Angebot vom Betreuer meiner Masterarbeit hatte, an dem Projekt weiterzuarbeiten und damit zu promovieren, habe ich mich dagegen entschieden. Ich hatte zwar Bock auf das Projekt, allerdings einfach genug vom wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben, der peniblen Arbeit mit Quellen etc.

Wieso haben Sie sich für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit entschieden?
Ich hatte einen Job als Werkstudierende in einer kleinen Firma. Mit der Zeit haben aber leider immer mehr Kolleg*innen die Firma verlassen und ich musste immer mehr Verantwortung alleine tragen, ohne Austausch mit jemandem in einer ähnlichen Situation. Das würde mir zu viel und ich habe mich nach einer neuen Stelle umgeschaut. Die guten Arbeitsbedingungen und sicheren Arbeitsplätze bei der BVG waren sicherlich auch ein Argument dafür. Gut gefallen hat mir aber, dass ich mich nochmals mit anderen Technologien auseinandersetzen konnte, die Kolleg*innen in meinem Team sind alle recht jung und wir teilen Verantwortung untereinander auf. Das läuft richtig gut!

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?
Basics in KI. Ich wollte nie in einem theoretischen Bereich arbeiten. Natürlich ist KI aber jetzt in allermunde und es ist manchmal sehr hilfreich, anderen zu erklären, dass es sich nur um statistische Berechnungen handelt, die ich sogar selbst programmieren könnte. Einfach, um die Diskussionen darum zu rationalisieren.

Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt?
Praktika sind wirklich sinnvoll. Es hat mir so sehr geholfen, als Werkstudierende schon ein Unternehmen kennenzulernen und die theoretischen Arbeitsweisen an die Praxis anzupassen. Neben Programmieren spielen auch viele andere Aspekte eine Rolle, denn ich arbeite ja in Strukturen und Hierarchien. Im Nachhinein würde ich meinen BWL-Kurs ein bisschen ernster nehmen, um in der Zukunft leichter zu verstehen, warum welche unternehmerischen Entscheidungen getroffen werden. Schließlich betreffen diese Entscheidungen mich und meine Arbeit auch.
Ich hätte außerdem gerne mehr Resilienztrainings gemacht, die braucht man im Arbeitsalltag echt immer wieder.
Nicht zuletzt wäre es sinnvoll, sich mit Rechten und Pflichten im Jobleben auseinander zu setzen. Ich hatte da zum Glück immer guten Support, aber es kann manchmal echt schwierig sein, einzuschätzen, was mein Chef eigentlich noch darf und was nicht, z.B. wenn meine Arbeitszeiten meine Freizeitplanung kurzfristig beeinflussen.

Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?
Kontakte nutzen! Dir hat's im Praktikum gefallen? Ein*e Freund*in hat letztes Jahr schon mit einem Job angefangen? Hol dir Meinungen von den Menschen um dich herum über deren Erfahrungen in der Arbeitswelt. Am Anfang weiß man manchmal gar nicht so recht, worauf man in einem Unternehmen achten sollte, weil es einfach so viele unbekannte gibt. Aber damit bist du nicht allein. Die Erfahrung haben andere Menschen auch gemacht, lerne von ihnen. Und wenn es trotzdem nicht mit dem Traumjob klappt: Sei mutig und bleib dran. Du musst deine erste Stelle nicht für immer behalten, dir stehen weiterhin alle Türen offen!