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Felix Leander Droop - Software Consulting

Bild: privat

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Felix Leander Droop studierte Bioinformatik an der FU Berlin und schloss dort 2025 sein Studium ab. Derzeit arbeitet er als Software Consultant bei TNG Technology Consulting.

Wieso haben Sie sich für Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit entschieden?
Das Programmieren hat mir von Anfang an in meinem Studium am meisten Spaß gemacht. Deswegen wollte ich in dieser Richtung arbeiten. Der Bio-Hintergrund aus der Bioinformatik war mir ehrlich gesagt am Ende nicht mehr wirklich wichtig.
Als Software Consultant bei TNG arbeite ich größtenteils wie ein normaler Software-Entwickler bei bzw. mit Unternehmen, die Kunden meiner Firma sind. Mit "Strategy Consulting" hat mein Job wenig zu tun. 
Ich war mir erst unsicher, ob ich bei einer Firma wie TNG arbeiten will, weil ich mir dann nicht immer komplett eigenständig aussuchen kann, an was für Projekten ich arbeite. Bei einer Firma, die ein spezifisches Produkt selbst entwickelt, wäre das anders. Allerdings ist es unrealistisch, einen perfekt passenden Job zu finden und insbesondere als Berufseinsteiger ist die Wahl momentan nicht allzu groß. Zudem gibt es auch einige Vorteile an einer Struktur wie bei TNG. Ich bin Teil eines Netzwerks aus vielen jungen und erfahrenen Software-Entwicklern, die sich rege über ihre verschiedenen Projekte austauschen. Dabei kann man sehr viel lernen. Außerdem wird großer Wert auf permanente Weiterbildung gelegt, was als Berufseinsteiger sehr wertvoll ist.

Promovieren Sie in diesem Kontext? Warum haben Sie sich für bzw. gegen eine Promotion entschieden?
Nein, ich promoviere nicht. Ich habe acht Jahre studiert und hatte erstmal genug. Ich empfand es nicht als reizvoll, mir noch mehr spezifisches Wissen in einem Bereich anzueignen, in dem ich bereits sehr viel weiß. Eine Karriere in der Wissenschaft bis zum Professor erschien mir zudem unrealistisch. Wenn ich sowieso in die freie Wirtschaft gehe, warum dann nicht direkt? 

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?
Mein Studium ist erst seit weniger als einem halben Jahr vorbei, also gab es noch nicht viel Zeit für Überraschungen. Ich glaube fachliche Inhalte sind weniger relevant als allgemeine Fähigkeiten wie wissenschaftliches/strukturiertes Arbeiten, Kommunikation und logische/analytische Herangehensweise an Problemstellungen.

Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt?
Mehr Erfahrung als Werksstudent oder in Praktika zu sammeln wäre im Bewerbungsprozess sicherlich hilfreich gewesen. Java und TypeScript sind Programmiersprachen, mit denen ich wenig Berührungspunkte hatte, die aber in der Wirtschaft enorm relevant sind.

Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?
Der Jobmarkt ist momentan nicht gut für Berufseinsteiger, selbst in technischen Berufen. Man sollte sich frühzeitig Gedanken machen, wohin man will und dementsprechend die Weichen stellen. Wenn man nicht promovieren will, würde ich nicht empfehlen, sich im Master sehr stark auf ein bestimmtes akademisches Thema zu spezialisieren. 
Es hilft, sich auch abseits vom Curriculum mit nerdigen/technischen Themen zu beschäftigen. Ich habe zum Beispiel über mein Interesse an der Programmiersprache Rust viel Wissen über das Programmieren allgemein erlangt, was mir sicher im Bewerbungsgespräch geholfen hat. Man sollte versuchen Dinge zu finden, die einem Spaß machen und die gleichzeitig irgendwie wirtschaftlich produktiv sein können. 
Ein Auslandssemester würde ich außerdem jedem empfehlen, die Erfahrungen sind sehr bereichernd.