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Mara Steiger - Doktorandin (Bioinformatik)

Bild: privat

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Mara Steiger studierte Bioinformatik an der FU Berlin. 2019 schloss sie dort ihr Bachelorstudium ab und 2022 ihr Masterstudium. Derzeit ist sie Doktorandin im Bereich Computational Genomics am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik (IMPRS-BAC) und Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering.

Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?

Im Rahmen meiner Bachelor- und Masterarbeit hatte ich oft das Gefühl, mit den Forschungsprojekten nur an der Oberfläche gekratzt zu haben. Irgendwann war ich an dem Tiefpunkt der Kurve des Dunning-Kruger-Effekts, an dem man erkennt, wie viel man noch nicht weiß. Eine Promotion anzufangen, war für mich also eine Frage des Weiterlernen-Wollens und der Neugier am Forschungsthema. Außerdem ist es natürlich eine gute Ausrede, die Frage nach der Jobsuche noch um ein paar Jahre zu verschieben. ;)

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten haben Sie im Studium erworben, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass Sie sie einmal brauchen werden?

Besonders die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Themenbereichen zu wechseln, was man im Bioinformatik-Studium an der FU täglich übt, hat sich für mich als besonders hilfreich erwiesen. Diese interdisziplinäre Denkweise ist für meine Arbeit an der Schnittstelle zwischen Biologie, Informatik und Medizin zentral. Sogar theoretische Konzepte, wie die Komplexitätsanalyse von Algorithmen, die damals eher abstrakt auf mich wirkten, haben sich später als überraschend nützlich für mich erwiesen.

Was hätten Sie gerne bereits im Studium gemacht oder gelernt? (z.B. Sprachen (gesprochen/Programmiersprachen), Softskills, Praktika, Auslandserfahrungen etc.)

Ich hätte gerne die Option eines Auslandsaufenthalts während des Studiums genutzt. Ursprünglich war das während meines Masters geplant, war dann aber durch die Pandemie nicht möglich. Außerdem hätte ich rückblickend gerne öfter die Möglichkeit gehabt, Präsentationsfähigkeiten zu üben, da sie im wissenschaftlichen Alltag eine wichtige Rolle spielen und dazu beitragen, wie die eigene Forschung wahrgenommen wird.

Welche Empfehlungen haben Sie für Studierende, die zeitnah ihr Studium abschließen?

Ich würde empfehlen, sich bewusst zu machen, was einem im Studium am meisten Spaß gemacht hat und was man davon auch langfristig machen möchte. Der nächste Schritt muss nicht automatisch der „logischste“ sein, vieles ergibt sich auch durch Zufälle oder über Kontakte. Daher hilft ein gutes Netzwerk natürlich enorm. Wenn man über eine Promotion nachdenkt, sollte man sich außerdem genau überlegen, wo und mit wem man promoviert, das kann entscheidender sein als das genaue Thema der Arbeit selbst. Ich hatte in dieser Hinsicht großes Glück und bin sehr dankbar dafür, in einem Umfeld zu arbeiten, das sowohl fachlich als auch menschlich sehr inspirierend ist.