Die Arbeit befasst sich mit der zunehmenden Bedeutung computergestützter Beweise in der Mathematik und den damit verbundenen Veränderungen des traditionellen Beweisverständnisses. Ausgangspunkt ist der Beweis der Keplerschen Vermutung durch Thomas Hales und Samuel P. Ferguson, der aufgrund umfangreicher Computerberechnungen nicht mehr vollständig von Hand überprüfbar ist. An diesem Beispiel wird untersucht, wie computergestützte Beweismethoden zum Einsatz kommen und wie die mathematische Gemeinschaft mit dieser Entwicklung umgeht. Die Arbeit analysiert zentrale Einwände gegenüber computergestützten Beweisen – insbesondere jene, die das traditionelle Verständnis von Beweis, mathematischem Wissen und mathematischer Praxis infrage stellen – und diskutiert, wie diesen begegnet werden kann. Ziel ist es zu zeigen, dass computergestützte Beweise trotz ihrer methodischen Besonderheiten als Grundlage mathematischen Wissens anerkannt werden sollten.