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Qualitative Untersuchung von Beeinflussungen der Aktivität des Partners bei der Paarprogrammierung

bearbeitet von: Franz Zieris

(Früherer Arbeitstitel: Qualitative Untersuchung von "Disagree Activity"-Episoden bei der Paar-Programmierung)

Dokumente


Problemstellung

Paarprogrammierung (PP) zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Personen gemeinsam Software entwickeln. Bevor man sich Gedanken darüber machen kann, wie man den PP-Prozess verbessern könnte, muss dieser erst einmal verstanden werden. Durch den Fakt, dass es Menschen sind, die miteinander interagieren, eröffnet sich ein breites Spektrum an möglichen Kommunikationsformen und -abläufen. Dazu gehören auch Meinungsverschiedenheiten über die konkrete Umsetzung oder generelle Arbeitsabläufe, bzw. das Infragestellen des Vorgehens des Anderen (sog. „disagree_activity“).

Fragestellung

Die zentrale Frage der Arbeit lautet: Was passiert während Episoden in PP-Sitzungen, in denen eine Person das Vorgehen der anderen infrage stellt? Welche Phänomene treten dabei auf und wodurch werden diese ausgelöst bzw. verhindert, wie gehen die Personen damit um und welche Konsequenzen hat das?

Ziel

Ziel der Arbeit ist es, ein theoretisches Modell der o.g. Episoden bereitzustellen, das bei der Beschreibung und Untersuchung von PP-Sitzungen genutzt werden kann.

Forschungsstand

Ein Großteil der bisherigen Forschung zur Paarprogrammierung wurde quantitativ durchgeführt, was bedeutet, dass der PP-Prozess als eine Einheit betrachtet wird, die durch verschiedene Maße wie etwa Fehlerraten oder Zufriedenheit der Programmierer charakterisiert werden soll. Es gibt auch einige qualitative Forschungsansätze, die jeweils einzelne Aspekte der Paarprogrammierung, nicht aber den gesamten Prozess untersuchen.

Methode

Diese Arbeit ist eine empirische Arbeit, die sich dem Forschungsgegenstand qualitativ nähert. Als Forschungsmethode wird die „Grounded Theory Methodology“ in der Ausprägung nach Strauss und Corbin verwendet. Die GTM eignet sich für dieses Vorhaben, weil sie ohne Annahmen über die zu untersuchende Materie auskommt und durch den konkreten Bezug zu echten Daten belastbare Resultate liefert.

Die Dissertation von Stephan Salinger schlägt neben der Verwendung der GTM ein geschichtetes Modell vor, dessen Grundlage die Basisschicht mit der Basiskonzeptmenge ist, die alle elementaren Aktivitäten während des PP-Prozesses beschreiben. Über dieser sollen weitere Lagen (Layer) geschichtet werden, die jeweils andere Perspektiven auf den PP-Prozess einnehmen. Das Modell, das in dieser Arbeit entwickelt werden soll, wäre ein solcher Layer.

Material

Als Grundlage für die Forschung werden Video-Aufzeichnungen von PP-Sitzungen aus dem professionellen und dem studentischen Umfeld dienen. Erstere beinhalten alltägliche Arbeitsabläufe innerhalb einer Firma, letztere entstanden quasi unter Labor-Bedingungen mit freiwilligen Studenten, die vorgefertigte Aufgaben lösten.